Freitag, 17. August 2012

Zwei Monate bis zum Workshop: Das Programm ist da



Programm 1.0

Tagungsort:               Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen
Karl-Franzens-Universität Graz
Universitätsstraße 15/A4
8010 Graz
RESOWI-Gebäude, Bauteil A, 4. Stock, Seminarraum (SR) 15.41

Samstag, 20. Oktober 2012
ab 10.15       Registrierung und Frühstückskaffee

10.45                        Begrüßung

Matthias C. Kettemann und Stefan Salomon (Universität Graz)

11.00             Session I: Verdienen Grenzen im Völkerrecht mehr oder weniger Schutz?

Manuel Brunner (Hannover)
Grenzziehung und Staatlichkeit in Afrika im Kontext der Unabhängigkeit des Südsudan

Ralph Janik (Wien)
The Responsibility to Protect – New Impetus for Secessionism?


12.00             Session II: Wann stößt das Völkerrecht an (s)eine technologische Grenze? 

Markus Schröder (Köln)
Die Grenzen der Völkerrechts bei der Regulierung von Datenschutz:

Matthias C. Kettemann (Graz)
Völkerrecht und Internet: Grenzmarken und Grenzfälle

13.00              Mittagsbuffet

14.00            Session III: Schützt das Völkerrecht die Grenzen oder die Menschen?

Stefan Salomon (Graz)
Migration und Grenzen im Völkerrecht

Krzysztof Chmielewski (Asylgerichtshof Wien)
Art. 8 EMRK als Instrument zur Überwindung von Grenzen bei der Migration

15.00            Session IV: Welche Grenzen kennt der Flüchtlingsschutz?

Thomas Straub (Nürnberg)
Völkerrechtliche Aspekte des Schutzes von Personen nach Freispruch oder Strafverbüßung am Beispiel des ICTR

Kristin Haußner (TU Dresden)
Grenzen des Flüchtlingsrechts: Zu Umwelt-, Klima- und Katastrophenflüchtlingen

16.00              Stadtspaziergang durch das Grazer Weltkulturerbe: Von der Grenzfeste zur Stadt der Menschenrechte

18.00              Gemeinsames Abendessen



Sonntag, 21. Oktober 2012
9.00               Session V: Welchen Einfluss üben Grenzen auf Legitimität und Staatenverantwortung aus?

Dana Schmalz (MPIL Heidelberg)
Grenzen als Herausforderung für die Demokratie

Melanie Fink (Wien)
„Zurechnung“ als Abgrenzung von Verantwortlichkeiten in der Rechtsprechung des EGMR (ein Beitrag zur Verantwortlichkeit an Europas Außengrenzen)

10.00             Session VI: Von Wasserläufen und Theorieschwemmen

Pierre Thielboerger (Bochum)
Die nicht-schifffahrtliche Nutzung grenzüberschreitender Wasserläufe im Völkerrecht

Lando Kirchmair (Salzburg)
Die autonome Rechtsordnung der EU und die Grenzen von Monismus und Dualismus

11.00             Gedanken zur Zukunft des AjV

11.30            Abfahrt in die Südsteiermark

12.30            Weinwanderung in der Südsteiermark, gestärkt durch Sturm (Federweiße), Kescht’n (Kastanien) und Kürbiskerne

14.30            Workshop-Abschluss in einer steirischen Buschenschank (Besen- oder Straußwirtschaft)


Donnerstag, 12. Juli 2012

Call for Papers


6. Workshop des Arbeitskreises junger
Völkerrechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler (AjV)

Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im Völkerrecht

20.-21. Oktober 2012 | Karl-Franzens-Universität Graz, Österreich


Call for Papers

Graz ist eine Grenzstadt. Sie liegt an der Grenze des deutschen Sprachraums, der ehemaligen grünen Grenze zum „Osten“ vor Fall des Eisernen Vorhangs, an einer ehemaligen EU-Außengrenze. Auch im Völkerrecht spielten Grenzen als örtliche Einhegungen staatlicher Souveränität lange eine zentrale Rolle. Trifft dies auf die Welt von heute auch noch zu? „Die Welt ist flach“, verkündete Thomas Friedmann, und sie werde noch flacher. Sind Grenzen angesichts der globalisierten Weltwirtschaft und des Internet bedeutungslos geworden? Sollten Grenzüber­schreitungen nun im Zentrum des völkerrechtlichen Interesses stehen?

Ein sensibler Blick fördert indes auch gegenteilige Entwicklungen zu Tage: die Grenzen Europas werden – auch durch das Recht  – aufgerüstet; Staaten schotten sich mit restriktivem Asylrecht ab; der Finanzpolitik von Staaten werden enge Grenzen gesetzt; Terrorverdächtige werden auf Listen gesetzt und ihren Freiräumen begrenzt.

Vor diesem Hintergrund soll sich der 6. Workshop des AjV, der vom 20.-21. Oktober 2012 in Graz (Österreich) am Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Karl-Franzens-Universität stattfindet, dem Thema „Grenzen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im Völkerrecht“ im widmen.

Er soll ein Diskussionsforum für Projekte und Forschungsvorhaben bieten, die sich mit der Rolle von Grenzen in verschiedenen völkerrechtlichen Regimen beschäftigen. Gerade der AjV bietet einen guten Rahmen, die teils zentrifugalen Kräfte im Völkerrecht – zumindest für kurz – außer Kraft zu setzen und einen Überblick zu wagen über die aktuellen Forschungen junger Völkerrechts­wissenschaft­lerInnen zu Gren­zen, Grenzerfahrungen und Grenzüberschreitungen im und durch das Völker­recht im weitesten Sinne.


Themen

Als Themen bieten sich an: Grenzenloses Recht: Völkerrechtliche Rechtsregime von Staatsbürgerschaft und Familiennachzug; Recht an der Grenze: Flüchtlings­recht, EU-Recht und nationales Asylrecht als Instrumente zur Begrenzung von Migration; Grenzsetzungen: Wie limitiert Jurisdiktion staatliches Handeln? Welche Grenzen setzt das Völkerrecht? Ausgegrenzt: Wie schützt das Völkerrecht vor Diskriminierung? Grenzüberschreitungen: Wie effektiv ist das Völkerstrafrecht? Grenzziehungen: Befriedet das Völkerrecht bei Grenzkonflikten? Neue Grenzen:  Kann das Völkerrecht das Internet effektiv regeln? Welche neuen Pflichten entstehen für Staaten? Grenzen des Wachstums: Wie kann das Völkerrecht die Weltwirtschaft auf neue Beine stellen? Welche Folgen hat die Wirtschaftskrise für das Völkerrecht?

Die hier angesprochenen Problemfelder und Fragestellungen sollen den Inhalt des Workshops nur umreißen. Sie sind lediglich als Denkanstoß gedacht und sollen zu einer spielerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Grenze und Völkerrecht anregen.

Fristen

Themenvorschläge mit einem kurzen Exposé sollen zusammen mit einem Kurz-Lebenslauf bis zum 31. Juli 2012 an matthias.ketttemann@uni-graz.at geschickt werden. Bei einem Interesse an einer Teilnahme ohne Exposé bitten wir ebenfalls bis 31. Juli 2012 um Anmeldung.

Den Workshop entgrenzen

Getreu dem grenzenlosen Motto des Workshops wird uns das Rahmenprogramm des Workshops – rechtzeitig zur Zeit der Weinlese – in die südsteirischen Weinberge an der slowenischen Grenze führen, wo die Bedeutung der Öffnung der Grenzen (und jene von gutem Wein) unmittelbar für alle erlebbar wird.

Zum AjV

Der Arbeitskreis junger Völkerrechtswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler hat sich zum Ziel gesetzt, den Austausch und die Kooperation zwischen Doktoranden und Habilitanden im und um den deutschsprachigen Raum mit Interesse am Völkerrecht zu verbessern.

Organisationsteam

Organisiert wird der 6. AjV-Workshop von Matthias C. Kettemann, Stefan Salomon und einem Team vom Institut für Völkerrecht und Internationale Beziehungen der Karl-Franzens-Universität Graz.

Kontakt: matthias.kettemann@uni-graz.at